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Ferchels
Postkarte Ferchels


Ferchels ist eine alte slawische Siedlung, die in Hufeisenform aufgebaut worden war. Der Name stammt aus der Wendenzeit (Verchels, Verchen o. Vrucha = Gipfel) und begründet sich aus dessen Lage auf etwas erhöhtem Gelände. Urkundlich wurde Ferchels 1369 erstmalig erwähnt, als Werner von Rosenburg auf Schollene seiner Ehefrau das halbe Dorf als Leibgedinge vermachte. Die Bewohner sollen sich hauptsächlich von Fischfang ernährt haben, der See ging früher bis an das 14 Häuser zählende Dorf heran.
Im Jahre 1681 wird Erdmann I. von Predole, 1685 Joachim Ehrenreich von Katte mit der Feldmark von Ferchels belehnt. Während des 30-jährigen Krieges wurde Ferchels verwüstet und ist im Jahre 1734 infolge Brandstiftung vollständig abgebrannt. Ein Mädchen soll aus Rache das Dorf in Brand gesteckt haben. Sie wurde zur Strafe öffentlich verbrannt. Noch bis zum Jahre 1882 bezeichnete ein Gedenkpfahl die Stelle der Urteilsvollstreckung. 1873 wurde die neue Kirche feierlich eingeweiht, sie wurde mit Hilfe eines Gnadengeschenks Kaiser Wilhelm I. wieder aufgebaut. Im Jahre 1871 lebten 215 Einwohner in Ferchels, im Jahre 1985 z.B. nur noch 67.

Bis 1928 gab es im Ort eine Bockwindmühle. Die alte einklassige Volksschule wurde von 1879 bis 1926 besucht, das Gebäude steht heute noch neben der Kirche.
Später wurde ein neues Schulgebäude genutzt, in dem die 1. - 4. Klasse unterrichtet wurde. Nach 1945 waren Herr Juraschek, Herr Meyer und Herr Koch Lehrer. Im Herbst 1953 wurde der Schulunterricht in Ferchels eingestellt. Nachdem beförderte man die Kinder in einem von Pferden gezogenen Schulwagen nach Schollene. In dem leerstehenden Schulgebäude betrieb die Konsumgenossenschaft eine Gaststätte und einen Lebensmittelladen. 1990 zog die Naturschutzstation in das Haus ein.
In Ferchels gibt es jetzt Ferienwohnungen, einen Naturladen und eine kleine Pizzeria, die an Wochenenden geöffnet hat.
Detaillierte Informationen finden Sie unter www.ferchels.de.

Das Gut Karlstal(Carlsthal)

Carlsthal ist einen Kilometer von Ferchels entfernt, liegt in einer Senke wie im Tal und vielleicht rührt daher auch der Name. Es war ein landwirtschaftliches Forst-Gut. Das dazugehörende Forsthaus wurde vom Förster bewohnt. Ganz früher, so erinnern sich alte Ferchelser, stand nur das kleine Gutshaus als Fachwerkbau. Im 19. Jahrhundert erfolgte der Anbau der beiden großen Seitenflügel. Auch eine Schnapsbrennerei gehörte dazu. Der letzte Besitzer vom Gut Carlsthal war bis 1945 Victor Achter: Er kam aus dem Rheinland und war Tuchfabrikant. Ein gewisser Fritz Schwarzlüher war sein Vorgänger bis in die 30er Jahre. Während der letzten Kriegstage diente das Gutshaus als russisches Lazarett. Danach zogen Flüchtlingsfamilien aus Westpreußen ein. Letzter Mieter war bis 1979 der Forstbetrieb Klietz. Bis zu zehn Frauen arbeiteten hier in einem Betrieb, der als Zulieferer für das damalige Fernsehgerätewerk Staßfurt arbeitete.

Das Gutshaus und das ehemalige Forsthaus sind heute wieder bewohnt.



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