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Mattmanns Blues

Kultusminister besucht Schollener Grundschule
(Schollener Förderverein, 04.07.2012)

"Geschlossenheit im Kampf für den Erhalt von Schule und Kindergarten demonstrierten die Schollener gestern Nachmittag, als Kultusminister Stephan Dorgerloh der Gemeinde einen Besuch abstattete. Anzeige Schollene. So sei er in noch keiner Schule empfangen worden, zeigte sich der Minister überrascht und beeindruckt von den vielen Kindern, Eltern und anderen Dorfbewohnern, die sich auf dem Schulhof versammelt hatten.

Als erstes gab es von Schülerin Jessica Blumen, dann stellten sich Kinder aller Klassen auf, um dem Landespolitiker auf Plakaten zu zeigen, warum der Erhalt der Schule so wichtig ist. Die Kindergartenkinder machten auf selbstgemalten Bildern deutlich, warum sie so gern in ihr "Waldzwergehaus" gehen. Die Bewohner vom Seniorenheim zeigten Plakate, alle anderen hielten Luftballons und Plakate mit dem Aufdruck "Ja! zum Schul- und Kita-Standort Schollene" hoch, sie säumen auch die Ortsdurchfahrt. Die Schollener wollen auch in Zukunft immer Grund zum Lachen haben - Voraussetzung dafür ist der Erhalt der Schule. | Foto: Anke Schleusner-Reinfeldt Tino Paul vom Förderverein überreichte neben einer Auflistung all der guten Gründe für beide Einrichtungen und die Dringlichkeit der Modernisierung 800 Unterschriften, die in den letzten Tagen gesammelt wurden. Auch Vertreter von Vereinen und der Feuerwehr demonstrierten Geschlossenheit im Kampf für den Erhalt der Schule. Auf der Rückfahrt werde er sich all die Dinge ansehen, versprach der Minister, bevor er sich von Schulleiter Gunnar Berg das Haus zeigen ließ und sich die große Gesprächsrunde in einem Klassenraum zusammenfand. Ganz dringlich ist das Problem der Schulschließung in Schollene noch nicht, "bis 2018 sind die jetzt geplanten Schülerzahlen ausreichend", erklärte der Landtagsabgeordnete Ralf Bergmann. Derzeit gibt es 48 Kinder, im Sommer werden 18 eingeschult, so dass die Zahl auf 56 steigt. Doch für 2014 muss Schollene eine Ausnahmeregelung beantragen, denn voraussichtlich nur neun Abc-Schützen werden in der 1. Klasse lernen. Danach sind es zwar 21 Einschüler, doch in den beiden Folgejahren nur sieben und neun. Und genau diese schlechte Prognose, die bis ins Jahr 2030 reicht, ist der Grund dafür, dass Schollene bei der Beantragung der Fördermittel aus dem Programm Stark III den sogenannten Demografie-Check nicht bestanden hat und kein Geld für den erhofften Schul- und Kindergartenkomplex bekommt. Denn der fordert 80 Schüler. Diese Zahl erreichen gerade mal alle fünf Schulen im Elbe-Havel-Land laut Prognose zu diesem Zeitpunkt zusammengerechnet. Derzeit gibt es 289 Schüler, in knapp 20 Jahren sind es gerade mal 100. Der Kultusminister erklärte, dass es jetzt im Land 90 Grundschulen mit unter 60 Kindern gebe, "das ist bundesweit absoluter Rekord und muss auch von anderen Bundesländern mitfinanziert werden". Er wolle den Schollenern keine Versprechungen machen. Denn die entscheidende Rolle spiele die EU, "die nun mal ganz klare Richtlinien vorgibt". Allerdings sollte man den Vorschlag der Schollener prüfen, ein Pilotprojekt zu starten. Denn ganz am Rand des Landes Sachsen-Anhalt, wo die Gefahr der Abwanderung nach Brandenburg sehr groß ist und auch schon erste Tendenzen sichtbar sind, müssen Schule und Kindergarten unbedingt erhalten bleiben, forderten die Bürgermeister Armin Wernicke und Bernd Witt. Für die erste Förderrunde seien die Messen gesungen, "aber in der zweiten Phase kann es vielleicht solche Modellprojekte geben". Er begrüße solche Ideen, die dem Trend des demografischen Wandels entgegenwirken. Armin Wernicke will seine Gemeinde attraktiv für junge Leute gestalten, "das geht nur mit einer Schule". Steffi Friedebold gab zu bedenken, dass auch der gerade modernisierte Schulstandort Havelberg auch von den Schollener Schülern lebt. Ralf Bergmann schlug vor, in einer weiteren Gesprächsrunde im September ausführlich über Ideen für den Standort Schollene zu sprechen. Denn vor allem auch wegen des alten Kindergartens müsse eine Lösung gefunden werden. Als Stephan Dorgerloh über den Schulhof zurück zum Auto ging, kreuzten drei junge Muttis mit Kinderwagen seinen Weg. Für diese Kinder, die in sechs Jahren ihren Ranzen stolz in die Schollener Schule tragen sollen, lohnt es sich, zu kämpfen.
(Artikel der Havelberger Volksstimme, 5.7.2012)

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